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Zu den Dreharbeiten:
Die Recherche zum Film reicht weit in die Zeit zurück, in der noch
viele Kasernen mit amerikanischen Soldaten belegt waren und in denen die
Militärclubs "aus allen Nähten platzten" (Ende der
80er Jahre).
Annette
Brauerhoch, Drehbuchautorin zum Film (zusammen mit mir), und ich überschritten
mit großer Neugier und Vergnügen die "Grenze", um
Erkundungsstreifzüge in unsere unmittelbare Nachbarschaft, die "Little
Americas" zu unternehmen. Das Drehbuch entsteht aus den Beobachtungen,
eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit Soldaten und den deutschen
Besucherinnen in den Clubs. Alle Frauen machen die Erfahrung, daß
ihr Alter und ihre Initiative bei der Suche nach Abenteuer, Sexualität
und Liebe nicht auf Ablehnung und Diskriminierung stößt.
Die Dreharbeiten in den Kasernen sind mit Schwierigkeiten verbunden. In
den Clubs z.B. erhalten wir an den "Rhythm & Blues" Nächten
nach 23 Uhr ein Filmverbot. D.h. wir inszenieren viele Szenen nach, erfinden
und verdichten Erfahrungen zu Spielhandlungen.
Zwei Jahre nach Beendigung der Dreharbeiten 1997 entsteht der Filmtext.
Ich bin fasziniert, wie Annette über ihre Erfahrungen spricht: analytisch
und zugleich sehr direkt und unverblümt. Es sind Erinnerungen einer
"Reise" in eine unbekannte Welt im eigenen Land, die von Phantasien,
einer anderen Körperkultur, der Lust an Eroberungen und der Jagd
nach Liebhabern bestimmt ist.
Im Nachhinein, im Sprechen, erfindet sie sich und ihre Erfahrungen noch
einmal.
(Eva Heldmann)
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